VR-Brille mit Eye-Tracking aus Japan – FOVE auf der CES

In der aufstrebenden Technologie der Virtual-Reality-Brillen war das Eye-Tracking bisher ein ernstzunehmendes Hindernis. Hierbei geht es um das Problem, beim Träger der VR-Brille nicht nur die Kopfbewegungen, sondern auch die Blickrichtung und Augenbewegungen des Menschen zu erfassen und in Echtzeit zu simulieren. In der Szene herrschte bisher weitgehende Übereinstimmung darüber, dass das Eye-Tracking mit der momentanen Technik unmöglich ist, da sich die Pupillen viel zu schnell bewegen.

Und doch haben die Spieledesignerin Yuka Kojima und der Mathematiker Lochlainn Wilson, die zusammen das Startup-Unternehmen FOVE gegründet haben, auf der CES eine VR-Brille mit funktionierendem Eye-Tracking vorgestellt. Laut Wilson stimme es zwar, dass sich die Pupillen zu schnell bewegen, um ihre Bewegungen in Echtzeit zu erfassen, das Gehirn verarbeite jedoch auch nicht jede Information, die bei der Augenbewegung erzeugt werde. Das könne man einfach anhand eines Spiegels an sich selbst überprüfen: Nicht jede Augenbewegung verändert den wahrgenommenen Bildausschnitt. Die virtuelle Welt der FOVE-Brille unterscheidet sich von denen anderer VR-Brillen, indem sie nicht ganze Szenen scharf darstellt, sondern determiniert durch die Blickrichtung des Benutzer den virtuellen Fokus an den Fokus der Augen anpasst. Das funktionierte, wie Heise Online berichtet, mit einer Verzögerung von lediglich etwa 50 Millisekunden zwischen Augenbewegungen und Darstellung auf dem Display bereits erstaunlich gut. Neben dem Eye-Tracking hat die FOVE-Brille mit ihrem LC-Display mit 2560 × 1440 Bildpunkten auch ein Pixelraster, dass mit dem aktuellen Prototyp der Oculus-Rift-Brille mithalten kann.

Hier ein Beispiel anhand des Projekts „Eye Play the Piano“:

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Video-Link: https://youtube.com/watch?v=VHXx7XTPULE

Die Zukunft der FOVE-Brille

Das Projekt der FOVE-Brille, das in der gut ausgestatteten DMM.make-Hackerspace entwickelt wird und dort auf fundiertes technisches Know-How und gutes Equipment in seiner Entstehung zurückgreifen kann, soll nun im März eine weitere finanzielle Spritze erhalten. Dann wollen die Macher der Brille eine Kickstarter-Kampagne starten, um ihr ambitioniertes Projekt voran zu treiben. Mit dem daraus resultierenden Schub sollen die ersten Pakete an Backer bereits Weihnachten nächsten Jahres verschickt werden. Der angestrebte Verkaufspreis für die VR-Brille soll übrigens im Bereich von 400 US Dollar liegen.

Weitere Informationen finden Sie hier: http://fove-inc.com/

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