Testbericht zum Durovis Dive VR Headset für Smartphones

Nicht dass ich allzu lange warten hätte müssen, nicht mal zwei Wochen vergingen von der Bestellung bis die Brille bei mir ankam, ich konnte es einfach nur nicht erwarten. Und die Vorfreude hat sich durchaus gelohnt. Endlich komme ich nun auch dazu einen Testbericht für euch zu schreiben.

Natürlich ist das System ähnlich zur Refugio 3D, und es war deshalb nicht zu erwarten, dass bahnbrechende neue virtuelle Erlebnisse auf mich zukommen würden. Und dennoch – die Möglichkeit die Linsen bei der Dive individuell einzustellen beschert einem doch ein wesentlich schärferes Bild. Gerade für Menschen mit ungewöhnlich kleinem oder großem Augenabstand ist es bestimmt vorteilhaft, die Linsen der Dive seitlich verstellen zu können. Zudem lässt sich der Abstand der Linsen zum Display für jede Linse separat einstellen. Bei Fehlsichtigkeit kann so für jedes Auge ein Ausgleich geschaffen und ein scharfes Bild erlebt werden. Entgegen der Refugio 3D kann bei der Dive das Sichtfeld seitlich beeinflusst werden, wenn der Abstand von der Linse zum Auge zu groß wird.

Durovis Dive LieferumfangInsgesamt macht die Dive einen sehr hochwertigen Eindruck, was schon bei der schicken Verpackung, der mitgelieferten Bedienungsanleitung und den Aufbewahrungsbeuteln beginnt. Letztere sind in zweifacher Ausfertigung vorhanden (einmal in weiß und einmal in schwarz) und fühlen sich nach Mikrofaser an. Die Beutel sind auch zur Reinigung der Linsen geeignet, also doppelt praktisch.
Auch die Brille selbst macht einen vertrauenserweckenden Eindruck und scheint auf Langlebigkeit ausgelegt zu sein. Ein Vorteil gegenüber der Refugio 3D, der jedenfalls eine separate Erwähnung Wert ist. Die Einstellmöglichkeiten der Linsen sind leichtgängig und verbleiben doch in der eingestellten Position. Außerdem können die Linsenträger zur bequemen Reinigung komplett rausgenommen werden.

Die Bedienungsanleitung ist übersichtlich und recht kurz gehalten. Diese wird außerdem auch als PDF zum Download angeboten und kann unter http://www.durovis.com/manual/ abgerufen werden. Kompatibel ist die Dive Halterung bisher mit fast allen Smartphones mit einer Display Größe zwischen 4 und 5 Zoll. Für das iPhone4 wurde extra eine Hülle mitgeliefert mit welcher auch dieses genutzt werden kann. Verfügbare Apps sind bisher nur auf Android und IOs Plattformen zu finden. Die Anzahl der verfügbaren Anwendungen hält sich noch in Grenzen. Im Durovis Dive Board unter Games and Demos findet man Diskussionen zu den aktuellen Spielen und Spieleentwicklungen und kann sich so auf dem Laufenden halten.

Dive LogoNatürlich habe ich mich gleich hingesetzt und die Dive-Brille mit meinem Samsung S4 Mini ausgiebig getestet. Neu und interessant war für mich vor allem der Dive Launcher. Mit dieser App befindet man sich in einem virtuellen Raum und hat jede Menge aufgetürmte Fernseher vor sich. Auf den Bildschirmen werden dann die auf dem Smartphone installierten VR Anwendungen von Dive Games angezeigt, welche durch längeres Fokussieren gestartet werden können. Leider sind im Moment nur wenige Spiele verfügbar und die meisten Fernseher daher ausgeschalten.

Als ich die Quake 2 Demo, welche ich schon erfolgreich mit der Refugio 3D getestet habe, mit der Dive ausprobieren wollte, musste ich feststellen, dass die beiden dargestellten Bildschirme auf meinem Samsung Galaxy S4 Mini nicht gleich groß dargestellt werden. Dadurch bin ich gezwungen das Smartphone versetzt einzusetzen, was allerdings nicht ohne weiteres möglich ist. Die geringen Maße meines Handys führen dazu, dass dieses nicht mehr richtig aufliegt. Nach mehreren Versuchen habe ich aufgegeben und beschlossen Quake 2 in Zukunft nur noch auf der Refugio zu spielen.

Dive LinsenträgerBesonders gut gefällt mir die App Go Show aus dem Google Play Store. Mit dieser sitzt man in einem virtuellen Kino und kann sich auf einer großen Leinwand einen Film ansehen. In der kostenlosen Demo sieht man zwar nur die Endlosschleife eines Kurzfilms, die Vollversion erlaubt es jedoch eigene Filme auf die Kinoleinwand zu projizieren. Da mein S4 Mini nur eine Auflösung von 960 x 540 Pixel aufweist erkenne ich gerade bei dieser Anwendung stark einen Fliegengitter-Effekt, welcher dem Film deutlich die Schärfe nimmt. Mit hochauflösenden Full HD Displays sollte dieses Problem jedoch ausbleiben.

Leider gibt es bei der Dive auch einige Wermutstropfen, schade in Anbetracht des guten Gesamteindrucks.
Zum Beispiel stellte mich der Klappmechanismus, in den das Smartphone eingelegt werden soll, vor ein Rätsel. Um die Klappe zu öffnen muss man mit erheblichem Kraftaufwand den Mechanismus nach unten drücken. Es hat mich zunächst etwas Überwindung gekostet die dafür vorgesehene Stelle fest genug zu drücken und „zu verbiegen“ bis die Klappe für das Smartphone geöffnet werden kann. Schließlich wollte ich die neue Brille nicht gleich zerstören. Mit ein wenig Übung funktioniert das Öffnen und Schließen der Klappe mittlerweile jedoch ganz gut. Ich hoffe nur, dass das Material der Brille dadurch sobald keine Ermüdungserscheinungen aufweist.

Eine Schaumstoff-Polsterung sorgt dafür, dass die Brille auch über einen längeren Zeitraum getragen werden kann und kein unangenehmer Druck im Gesicht entsteht. Leider hat sich der Schaumstoff bei meiner Brille schon an mehreren Stellen gelöst, weswegen ich mit ein wenig Sekundenkleber aushelfen musste.

Des weiteren bin ich etwas verwirrt bezüglich eines kleinen, beigelegten Kuverts. Dieser macht ebenfalls einen hochwertigen Eindruck und ist mit einem Dive Hologramm Sticker versiegelt. Darin enthalten ist eine owner’s card auf welcher ein QR-Code und ein 4-stelliger Zifferncode zu lesen ist. Mit Hilfe dieses Dive Keys kann man sich anscheinend spezielle Premium Features freischalten. Wenn ich aber die angegebene Internetseite (http://www.durovis.com/licensing) aufrufe erhalte ich nur einen „404 Not Found„-Error. Ich bin ja gespannt wie lange es noch dauert bis die Seite zu erreichen ist 😉

Fazit:
Alles in allem ist der Kauf des Durovis Dive VR Headsets für Smartphones es absolut wert gewesen. Dank der hochwertigen Verarbeitung gehe ich davon aus, dass ich noch lange Zeit viel Spaß mit dieser technischen Neuheit haben werde. Bisher wird die Freude lediglich durch die mangelnde Anwendungsvielfalt getrübt. Ich gehe jedoch fest davon aus, dass entsprechende Apps in den nächsten Monaten in Hülle und Fülle nachkommen werden. Ich kann die Dive Halterung jedem weiterempfehlen der sich für die spannende Welt der virtuellen Realität interessiert.

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1 Kommentar

  1. Was mir bei dem Test abgeht bzw. nicht klar hervorgeht ist der direkte „Bild-Vergleich“ zwischen der Refugio und der Dive.
    Welche hat das bessere/größere Sichtfeld/Bild?